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Pixel Melange für BIENE 2006 nominiert!

Pixel-Melange mit "Chronologie des Holocaust“ für die BIENE 2006 nominiert!

Ein toller Ansporn, ein wunderbarer Lohn für die viele Arbeit, und schon jetzt uneingeschränkt ein Grund zum Feiern! Die von Pixel-Melange gestaltete und mit dem Open Source CMS TYPO3 umgesetzte Website des Hamburger Journalisten Knut Mellenthin – www.holocaust-chronologie.de – hat den Sprung auf die Nominierungsliste für die BIENE 2006 geschafft! Die Chronologie gehört damit zum kleinen feinen Kreis von nur 25 Websites, die nach monatelanger Prüfung und Usability-Feintests aus ursprünglich 376 Einreichungen und Vorschlägen auf einen Preis hoffen dürfen. Sie ist übrigens die einzige TYPO3-Site im Kreis der Nominierten.

BIENE heißt "barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten“. Das kleine überaus nützliche Tierchen ist der renommierte und begehrte Preis für Internet-Seiten, die in vorbildlicher Weise einem möglichst großen Personenkreis Zugang zum Web-Angebot bieten. 

Von dieser barrierefreien (oder vielleicht genauer gesagt möglichst barrierearmen) Realisierung einer Site profitieren z.B. User, die nicht mit dem üblichen PC, sondern mit Palm oder Handy Infos abrufen wollen (oder müssen – auf Reisen beispielsweise).

Hauptsächlich aber wurden Wettbewerb und Preis von der "Aktion Mensch“ und der "Stiftung digitale Chancen“ initiiert, um die Chancengleichheit auch in der virtuellen Welt zu fördern. Unzählige Menschen werden aufgrund verschiedenartigster Behinderungen auch im Internet außen vor gelassen, weil die Möglichkeiten, die die Technik heute schon bietet, noch viel zu oft ungenutzt bleiben. Für blinde Menschen z.B. gibt es sog. Screen-reader, die ihnen die Seiten vorlesen können – allerdings nur, wenn diese Seiten auch entsprechend umgesetzt wurden. Text muss als Text erscheinen, und nicht vielleicht der Optik wegen als Bild eingebunden werden; insgesamt können rein optisch gestaltete Seiten (beispielsweise mit Flash oder Java Script) von vielen Usern mit Handicap nicht benutzt werden. (Farb-)Fehlsichtige könnten theoretisch jede Seite anschauen, doch praktisch sind Objekte ohne genügenden Kontrast oder allein durch Farbe unterschiedene Navigationselemente auch für diese Besuchergruppen unüberwindliche Hindernisse.

Doch die angesprochenen Punkte sind nur einge wenige der zentralen Elemente bezüglich einer barrierearmen Internet-Gestaltung. Die Anforderungen sind vielfältig, zeitraubend, und trotz aller modernen Möglichkeiten werden an Designer, Programmierer, aber auch später an die Redakteure hohe Anforderungen gestellt. So muss (abgesehen von reinen Design-Elementen) jedes einzelne Foto mit einem beschreibenden Text und jeder link mit einer Erklärung versehen werden. In jedem Text müssen Aufzählungen und Zitate gesondert ausgezeichnet werden, wir haben uns entschieden, zusätzlich auch noch fremdsprachige Namen und Begriffe mit der jeweiligen Sprache zu kennzeichnen.

Für die Chronologie des Holocaust waren das bisher über 2000 Einzeltexte, die so bearbeitet werden mussten, und dieses Beispiel zeigt ganz gut, warum eine tatsächliche Barrierearmut immer noch sehr exklusiv ist: Von der ersten Konzeption bis zum letzten redaktionellen Eintrag muss überdurchschnittlich viel Zeit und Mühe für die Arbeit aufgewendet werden. Das macht ein solches Projekt entweder sehr teuer, oder verweist es in die Hände von Enthusiasten mit hohem Selbstausbeuter-Potential.

Staatlichen Web-Angeboten wird per Gesetz die Barrierefreiheit verordnet, die Kosten entsprechend übernommen. Es wäre schön, wenn Wettbewerbe wie die BIENE dazu beitragen könnten, zumindest bei größeren und mittleren Unternehmen auch das nötige Geld locker zu machen, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Denn mit der oft geäußerten Vermutung, "Barrierefreiheit, das ist doch sowas mit Schriftvergrößerung – das kann doch wohl kaum einen Aufpreis kosten“, wird kein Kunde zu einem tatsächlich barrierefreien Auftritt kommen.